Perspektive NaturDas Projekt „Perspektive Natur“ soll benachteiligten Jugendlichen aus Deutschland und Flüchtlingen berufliche Perspektiven eröffnen, die sich auf den Lebens- und Arbeitsraum Wald beziehen. Über den Zeitraum von einem Jahr lernen junge Erwachsene ohne Schulabschluss „grüne“ Berufe kennen und probieren sich in der Forstwirtschaft, der Zimmerei und Tischlerei sowie im Garten- und Landschaftsbau aus. Die Jugendlichen erwerben handwerkliche Qualifikationen aus unterschiedlichen Berufsbildern im Lernort Wald. Neben dem Erwerb von Fachwissen und Schlüsselkompetenzen werden die Teilhabe an der Gesellschaft bzw. die Eingliederung aktiv gefördert. Durch die Kooperation mit lokalen und regionalen Betrieben soll der Einstieg in den Beruf bzw. in eine Berufsausbildung erleichtert werden. Die Teilnehmer lernen Arbeitsprozesse an ganz konkreten Objekten und Orten wie dem Stiftungswald, dem Forstbotanischen Garten oder dem historischen Forstschreiberhaus kennen. Dabei werden sie von erfahrenen Handwerkern, Forstwirten und einem Sozialpädagogen in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung begleitet. Das Projekt startete im Oktober 2015. Von 2015 – 2019 finden vier jeweils einjährige Durchgänge statt. „Perspektive Natur“ wird von der Allianz Umweltstiftung gefördert. Das Projekt wird durch eine Steuerungsgruppe in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Barnim, dem Landkreis Barnim sowie Unternehmensverbänden weiterentwickelt.
Termine: 23. Januar 2016: Vorstellung des Projekts auf dem 20. Berufemarkt in Eberswalde 27. Mai 2016: Tag der offenen Tür 11./12. Juli 2016: Vorstellung des Projekts auf dem BNE-Agendakongress in Berlin 22./23. November 2016: Vorstellung des Projekts auf der BfN-Konferenz „Naturschutz - natürlich interkulturell?!“ in Bonn 4. Juli 2017: Übergabe der Fenster des Historischen Forstschreiberhauses im Beisein der Unteren Denkmalschutzbehörde 19.-23. März 2018: Wangeliner Workcamp „Dem Original auf der Spur – Ökologische Restaurierung eines alten Hauses“
Bilder zum Projekt finden Sie hier . Bilder vom Tag der offenen Tür „Perspektive Natur“ .
Das Projekt in den Medien: MOZ– Fenster im Forstschreiberhaus fertig Allianz Stiftungen: Gehörgymnastik und Gartenbau World of Allianz. Menschen und ihre Geschichten: Das zweite Leben MOZ – Die berufliche Zukunft beginnt im Wald
Bericht über das Treffen der Initiatoren (Stiftung WaldWelten und Allianz Umweltstiftung), Unterstützern und Teilnehmer des Projektes „Perspektive Natur“ zur Abschlussveranstaltung am 29.10.2019 am Forstschreiberhaus und im Wurzelkeller des Forstbotanischen Gartens Die Sonne schien als sich 12 ehemalige Teilnehmende am Projekt „Perspektive Natur“ am historischen Forstschreiberhaus nach und nach einfanden. Sie begrüßten sich mit Umarmungen und stellten sich plauschend um das schon brennende Lagerfeuer. Dann kamen die „Offiziellen“ hinzu. Der Vorstand der Allianz Umweltstiftung (Herr Dr. Spandau, Frau Dr. Baranek und Herr Wilde) als Co-Finanzierer war extra aus Berlin angereist. Die Vertreterinnen des Jobcenters Barnim – Frau Toron und Frau Engert, die einen großen Teil der Teilnehmenden kannten und auch in dieses Projekt vermittelt hatten und der Präsident der Stiftung WaldWelten Prof. Dr. Harald Schill und sein Stellvertreter Dr. Bernhard Götz. Es folgte eine offizielle Rede über die vier sehr intensiven und abwechslungsreichen Jahre im Projekt, die erfolgreichen Arbeiten am Forstschreiberhaus, im Forstbotanischen Garten und im Stiftungswald von Prof. Schill verbunden mit dem Dank an die Allianz Stiftung, dass sie das Projekt finanziell unterstützt hat. Herr Dr. Spandau hob hervor, dass es ein sehr spannendes Projekt war und er bei seinen Besuchen vor am meisten berührt war von der harten Arbeit, die einige Geflüchtete aus Eritrea im Stiftungswald absolvierten. Die Hauptakteure zeigten sich stolz über das, was bleiben wird von ihrer Hände Arbeit – so z.B. die sanierten Kastenfenster und Fensterläden am Forsthaus, die Schleppdächer aus Holz am Forsthaus und im Forstbotanischen Garten oder die Natursteintreppe im Forstbotanischen Garten. Einige gaben der Presse Interviews über ihren Werdegang nach Abschluss des einen Jahres im Projekt. So erzählte Patrik über seine Ausbildung zum Holztechniker; Mike holt gerade seinen Hauptschulabschluss nach und Liiban aus Somalia arbeitet seit über einem Jahr in einer Firma in Blumberg, in der er sich sehr wohl fühlt und in der er große Anerkennung erfährt. Einige Teilnehmer kamen auch erst nach den offiziellen Reden von der Arbeit oder der Schule hinzu. Aber alle gingen sie noch einmal ins Forsthaus, um sich an die gemeinsame Zeit zu erinnern und noch einmal das Geschaffte zu bestaunen. Dann ging es ins Warme, im Wurzelkeller des Forstbotanischen Gartens wartete Wildgulasch, Kaffee und Kuchen auf alle. Gemeinsam wurde der Film angesehen, den die Allianz Umweltstiftung über das Projekt in Auftrag gegeben hatte. Auf der dann noch folgenden Bildershow konnten sich alle wiederfinden, die an dem Nachmittag versammelt waren. Es war wirklich ein tolles Projekt, das über 4 Jahre von 2015 – 2019 lief und nun leider beendet ist. Aber die Stiftung WaldWelten hat schon im Mai 2019 ein vom Bundesministerium für Umwelt finanziertes Folgeprojekt für die nächsten vier Jahre gestartet, in dem sechs MitarbeiterInnen/ UmweltbildnerInnen mit Kita- und Grundschulkindern sowie jungen Erwachsenen aus sozioökonomische benachteiligten Familien arbeiten. Diese Gruppen sollen anhand von spezifischen, zielgruppengerechten Methoden für den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sensibilisiert werden. Sie sollen zugleich durch konkrete Aufgaben befähigt werden, selbst zum Erhalt der biologischen Vielfalt beizutragen und diese Aktivitäten in ihrem Umfeld weiter zu verfolgen.
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