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Abschluss des Projektes „Perspektive Natur“ am 29.10.2019 – Ein Projekt der Stiftung WaldWelten mit Unterstützung der Allianz Umweltstiftung

Eberswalde, 24.10.2019: Die Vertreter der Allianz Umweltstiftung und der Stiftung Waldwelten ziehen mit Projektpartnern und Teilnehmer Bilanz zu dem von ihnen gemeinsam initiierten Projekt.

Kurzdarstellung des Projektes

Im Jahr 2015 war die Situation in Eberswalde und der Region noch durch der Zerfall vieler Unternehmen, den Wegzug von Fachkräften, eine hohe Arbeitslosigkeit, den Rückbau sozialer Einrichtungen, einen starken Geburtenrückgang und den Zerfall des bisherigen sozialen Gefüges geprägt.

Viele Jugendliche waren in prekären Verhältnissen aufgewachsen und mit ihren Familien oft dauerhaft von Transferleistungen abhängig.
Das durch die Stiftung Waldwelten und durch die Allianz Umweltstiftung initiierte und finanzierte Projekt sollte benachteiligten Jugendlichen berufliche Perspektiven am traditionellen Forststandort eröffnen, die sich auf den Lebens‐ und Arbeitsort Wald beziehen.

Die Teilnehmer wurden in thematisch unterschiedlichen Arbeitsmodulen in die Berufsfelder Forstwirt, Garten‐ und Landschaftsbauer, Zimmerer und Schreiner eingewiesen.

Neben dem Erwerb von Schlüsselkompetenzen und Fachwissen sollte die Teilhabe an der Gesellschaft bzw. die Eingliederung in die Gesellschaft aktiv gefördert werden.

Aus der Kooperation mit lokalen und regionalen Betrieben, der IHK und dem Unternehmerverband Barnim e.V. sollte im Projekt den Jugendlichen der Übergang in den beruflichen Einstieg ermöglicht
werden.

Anders als in normalen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen erfolgte eine intensive fachliche und soziale Betreuung, die nur durch die finanzielle Unterstützung der Allianz Umweltstiftung möglich war. Junge Menschen mit Startschwierigkeiten wurden durch einen Sozialbetreuer auch in ihrem Alltag begleitet. Im Rahmen der fachlichen Betreuung zu den vier verschiedenen Berufsfeldern sollte bei ihnen die Begeisterung für die Arbeit in der Natur geweckt werden. In regelmäßigen Steuerungsgruppensitzungen wurden die auftretenden Probleme diskutiert und nach Lösungen gesucht.

 

Unsere Partner waren dabei:

  • Jobcenter Barnim – hier insbesondere der Lotsendienst,
  • Stadt Eberswalde  – Referent für Soziale Teilhabe und Club am Wald im Brandenburgischen Viertel (Brennpunktwohnviertel in Eberswalde)
  • Landkreises Barnim ‐ Beauftragte für Gleichstellung, Integration und Migration
  • Lokales Bündnis für Familie/ Jugendmigrationsdienst/ Kontakt e.V.
  • Stiftung SPI‐Sozialpädagogisches Institut Brandenburg – Streetworker
  • Regionaler Förderverein e.V. Pinnow – „Aktivierbar“ – Betreuung Obdachloser
  • Hoffnungstaler Stiftung Lobetal – Kinder‐ und Jugendhilfe
  • Haus sozialer Integration e.V. Eberswalde
  • Erziehungs‐ und Familienberatungsstelle Eberswalde des Kinder‐ und Jugendhilfe Buckow gGmbH
  • Buckow e.V. – Flüchtlingsunterkünfte
  • Land in Sicht PROWO gGmbH – therapeutische Wohnstätten Eberswalde
  • Bildungseinrichtung Buckow e.V.‐ Flüchtlingsunterkünfte
  • Nestor Bildungsinstitut GmbH Eberswalde
  • DAA Deutsche Angestellten Akademie GmbH Eberswalde
  • Wangeliner Workcamps


Bilanz

Das Projekt wurde in den Jahren 2015 – 2019 erfolgreich durchgeführt. Die Teilnehmer waren Schulabbrecher, Abbrecher von Lehrlingsausbildungen, Jugendliche mit Migrationshintergrund und psychisch Kranke, die jeweils über ein Jahr (Oktober – September) in einer Gruppenstärke von 10 Teilnehmern das Projekt absolvierten.
Insgesamt haben 59 Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren am Projekt teilgenommen. 19 Teilnehmer haben leider die Teilnahme am Projekt zwischenzeitlich (jeweils im Verlauf des
Projektjahres) abgebrochen.
Die Teilnehmer haben in den vier Jahren viel gelernt und dabei auch viele geschaffen, auf das sie mit Stolz schauen können. Sie haben z.B. an folgenden Arbeiten mitgewirkt bzw. haben sie absolviert:

  • Am historischen Forstschreiberhaus – Mitarbeit an der Fensterrestaurierung, Sanierung der Fensterläden, Dacherneuerung und Sanierung Vorbau,
  • Bau zweier Schleppdächer am Forsthaus und im Forstbotanischen Garten,
  • Wegebauarbeiten im Forstbotanischen Garten,
  • Bau einer Natursteintreppe im FoBoGa,
  • Pflanzungen und Kulturpflege im Stiftungswald,
  • Bau von Zäunen,
  • Kettensägekurs,
  • Lehmbauworkshop,
  • Deutschkurs für unsere geflüchteten Teilnehmer,
  • Vermittlung von theoretischen Wissen zu den vier Berufsfeldern und Grundlagenwissen wie z.B. Mathematik

 

Der Werdegang der 40 Teilnehmer nach Abschluss der jeweils einjährigen Teilnahme am Projekt gestaltete sich wie folgt:

  • 6 Teilnehmer sind wieder zur Schule gegangen, um ihren Schulabschluss nachzuholen,
  • 4 Teilnehmer haben eine Ausbildung aufgenommen,
  • 11 Teilnehmer sind in Arbeitsverhältnisse gegangen,
  • 4 Teilnehmer stehen dem Arbeitsmarkt vorübergehend nicht zur Verfügung,
  • 9 Teilnehmer sind trotz umfangreicher Bemühungen nicht in einen geregelten Arbeitsalltag zu integrieren,
  • 6 Teilnehmer konnten nach Abschluss der Maßnahme nicht mehr kontaktiert werden.

 

Insgesamt haben also über 50 % der regulären geplanten 40 Teilnehmer das Projekt erfolgreich abgeschlossen und den Weg auf den ersten Arbeitsmarkt begonnen zu beschreiten oder haben ihn bereits beschritten.

 

Download

Abschlusst des Projektes „Perspektive Natur“ (PDF)

 

Die Stiftung WaldWelten wurde 2010 als gemeinnützige Stiftung von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung und der Stadt Eberswalde ins Leben gerufen. Ihre Schwerpunkte sind die Waldforschung und der Naturschutz, die Umweltbildung und Kulturförderung. Die Stiftung ist offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und der UN-Dekade Biologische Vielfalt. 
 
Kontakt

Veronika Brodmann, Geschäftsführerin Stiftung WaldWelten
c/o Forstbotanischer Garten, Am Zainhammer 5, 16225 Eberswalde
Tel.: 03334 657 487
Mobil: 01577 19 42 479
Mail: vroni(dot)brodmann(at)hnee(dot)de

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